Lehrkonzept

Studienabgänger technischer Universitäten treffen heute – besonders, wenn Führungspositionen angestrebt werden – auf hohe Erwartungen, die oft über den Nachweis solider Fachkenntnisse hinausgehen. In Verbindung mit der hohen Qualität ihrer ingenieurwissenschaftlichen Ausbildung ermöglicht das Lehrangebot der Humanities den Erwerb der für Führungspositionen relevanten kulturellen, ethischen und kommunikativen Kompetenzen. Die von den Humanities angebotenen Vorlesungen und Seminare werden in Zusammenarbeit mit zahlreichen externen Gastdozenten durchgeführt. Das Curriculum setzt Naturwissenschaften und Technologie in einen politisch-historischen und kulturellen Kontext. Gleichzeitig stärkt es die soziale, ethische und kulturelle Kompetenz der Studierenden und fördert ihre schriftliche und mündliche Kommunikationsfähigkeit. Den angehenden Ingenieurinnen und Ingenieuren werden so tiefgehende Kenntnisse über die Zusammenhänge zwischen Geschichte, Wissenschaft und Technik vermittelt.

Die Auseinandersetzung mit der Verzahnung von Technik mit Kunst und Kultur lässt Rückschlüsse über deren komplexe Beziehungen zu. Immer wieder lassen sich Querbezüge zwischen der Kultur im Allgemeinen sowie kulturellen Artefakten und Entwicklungen im Besonderen zu technischen Neuerungen und Entwicklungen ziehen. Die Beschäftigung mit Kunst und Kultur stellt für Studierende der Ingenieurwissenschaften eine gute Möglichkeit dar, andere wissenschaftliche Methoden kennen und anwenden zu lernen, beispielsweise durch Objektbeschreibung, Analyse, Einbeziehung des gesellschaftlichen Kontextes und Historie, Formulierung einer These und deren argumentativ schlüssiges Vertreten in Wort und Schrift.

Die angehenden Ingenieurinnen und Ingenieure erwerben kulturelle Kompetenz durch die Erweiterung ihres Blickwinkels. Kreativität für die Entwicklung technischer Verfahren und Maschinen werden gefördert und ungewöhnliche Ansätze zur Lösung technischer Probleme gelernt. Die Studierenden üben, komplexe Zusammenhänge in klar gegliederte, verständliche Worte zu kleiden, erwerben eine weit gefächerte Allgemeinbildung und erkennen, wie sehr sie von der sie umgebenden Kultur, beispielsweise der allgegenwärtigen Bildkultur, unbewusst geprägt und in ihren Entscheidungen, Handlungen und Entwicklungen beeinflusst werden. Wie sehr Technik- und Technologieentwicklungen vom gesellschaftlichen Umfeld abhängen, wird verständlich, wenn man sich mit den jeweils zeitgenössischen politischen und sozialen Gegebenheiten auseinandersetzt.

Die meisten Lehrveranstaltungen werden als Seminare angeboten. Diese sind diskussionsorientiert und fördern dadurch kommunikative Kompetenzen, die in jedem Studium sowie in der Berufswelt von elementarer Bedeutung sind. Darüber hinaus werden grundlegende Sozialkompetenzen und Präsentationsformen eingeübt.